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Selbst einfache Prozesse wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Gedächtnis sind so kompliziert, dass wir trotz jahrzehntelanger intensiver Forschung noch nicht genau entschlüsselt haben, wie sie wirklich funktionieren. Bis heute gibt es keine mathematische Formel, die ansatzweise die Organisation des Gehirns beschreibt.
Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik

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Beispiel für den Mechanismus des Quantenspiels. Mehr dazu auf dieser Seite.

BEWUSSTSEIN - EIN KOSMISCHES QUANTENSPIEL?

Wenn - wie dem vorangegangenen Zitat zu entnehmen ist - die Erforschung des Bewusstseins selbst nach jahrzehntelangen Bemühungen noch immer auf der Stelle tritt, sollte die Frage erlaubt sein, ob es nicht an der Zeit ist, die bislang angewandten Forschungsmethoden infrage zu stellen und ggf. zu ändern. Da ich mich seit mehr als drei Jahrzehnten der Erforschung des Bewusstseins widme - insbesondere unter Einbeziehung der Quantenmechanik - halte ich das folgende Erklärungsmodell für einen geeigneten Ansatz:

DIE WICHTIGSTEN MERKMALE DES BEWUSSTSEINS.

Bewusstsein muss zweifellos als EIN GEISTIGES PHÄNOMEN betrachtet werden. Es bezeichnet vor allem einen ZUSTAND BESONDERER WACHHEIT. Dabei wird das bewusst Beobachtete überdacht und bewertet und eröffnet dadurch eine oder mehrere Handlungsoptionen. Fakt ist, dass das Bewusstsein ein aus INFORMATIONEN ZUSAMMENGESETZTES KONSTRUKT ist, dessen Erforschung nicht mit den Methoden der klassischen Physik möglich ist. Was aber sind INFORMATIONEN?

Die Astrophysik liefert hierzu einen wichtigen Hinweis, denn ausnahmslos alles, was im Universum existiert, befindet sich von Anbeginn an in ständiger
BEWEGUNG. Dies bedeutet, dass in unserem Kosmos eine unerschöpfliche ENERGIE existiert, die durch das Phänomen der Bewegung für eine ununterbrochene Zustandsveränderung aller Dinge und Wesenheiten sorgt. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Eine Person bewegt sich von A nach B. Dadurch entsteht die INFORMATION, dass sich diese Person von A nach B bewegt hat. Wir können somit feststellen,
a) dass die im Kosmos wirkende
ENERGIE und alle durch sie erzeugten Bewegungen, als QUELLE ALLER INFORMATIONEN betrachtet werden muss. Daraus ergibt sich gleichzeitig,
b) dass
ENERGIE und INFORMATION grundsätzlich nur in Verbindung miteinander vorkommt, und somit beide Phänomene immer nur als UNTRENNBARE EINHEIT (äquivalent) in Erscheinung treten.

Auf der Ebene des Bewusstseins ist dieser Zusammenhang von entscheidender Bedeutung. Denn

BEWEGUNG UND DIE FÄHIGKEIT INFORMATIONEN VERARBEITEN ZU KÖNNEN,
SIND DIE WICHTIGSTEN GRUNDLAGEN DES MENSCHLICHEN LEBENS.

Stark vereinfach ausgedrückt - der Mensch ist ein INFORMATIONSVERARBEITENDER ORGANISMUS. Seine individuelle DNA und die hier gespeicherten Fähigkeiten bestimmten, in welcher Weise jede einzelne Information aufgenommen, verarbeitet und gespeichert wird. Auf dieser Grundlage entsteht im Laufe eines Lebens das BEWUSSTSEIN, das wie eine INFORMATIONSBLASE, das gesamte GEISTIGE ICH eines Menschen, mit all seinen Erfahrungen, seinem Wissen, seinen Fähigkeiten etc. beinhaltet.

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Das Bewusstsein entspricht einem in sich geschlossenen Raum, in dem das gesamte geistige ICH eines Menschen enthalten ist.

WIE DAS INDIVIDUELLE BEWUSSTSEIN ENTSTEHT.

Es ist wichtig zu verstehen, dass das Bewusstsein während seiner Reise durch die Zeit, immer neue Erfahrungen, neues Wissen sowie viele andere neue Informationen aufnimmt. DIESER PROZESS VERÄNDERT JEDOCH NICHT DIE GRUNDSTRUKTUR DER INDIVIDUELLEN DNA. DIE DNA IST VIELMEHR DER EINZIGARTIGE UND UNVERWECHSELBARE KERN DER IDENTITÄT EINES JEDEN MENSCHEN. SIE IST UNTRENNBAR MIT DEM BEWUSSTSEIN VERBUNDEN UND BILDET DAMIT AUCH DIE GRUNDLAGE FÜR DAS GEISTIGE ICH EINES MENSCHEN.

Für die Entwicklung des
BEWUSSTSEINS durchläuft der Mensch von Kindesbeinen an einen "PROZESS DES VERGLEICHENS". Bei diesem "Abgleichungsprozess" geht es vor allem darum, andere, meist gleichaltrige Menschen zu beobachten und ggf. bestimmte Eigenschaften von ihnen zu übernehmen. Zum Beispiel, eine bestimmte Art, sich zu präsentieren. So kann vor allem eine bestimme Körpersprache so attraktiv sein, dass man versucht, sie zu kopieren. Gleiches gilt für die Sprache bzw. einen Dialekt, die Frisur oder die Kleidung und vieles mehr. Der Prozess des Vergleichens ist somit auch ein Prozess, der dazu dient, ein individuelles Erscheinungsbild zu formen und zu entwickeln, das sich mit der in der DNA gespeicherten IDENTITÄT zu einem harmonischen Ganzen verbindet.

Die Entwicklung des eigenen Bewusstseins folgt in aller Regel keinem Plan. Vielmehr vollzieht sich der ständige "
PROZESS DES VERGLEICHENS" unbewusst, sodass lediglich ein vages GEFÜHL der Zufriedenheit oder Unzufriedenheit mit sich selbst entsteht, was allgemein als SELBSTWERTGEFÜHL bezeichnet wird und einen wichtigen Teil des SELBSTBEWUSSTSEINS ausmacht.

Das Ich, die Persönlichkeit, bildet sich in der Interaktion mit anderen Ichs und mit Artefakten und Gegenständen seiner Umwelt. Man lernt nicht nur, etwas wahrzunehmen und seine Wahrnehmungen zu interpretieren, sondern man lernt auch eine Person, ein Ich zu sein.
Karl R. Popper,1977: 252